Von einer Umschuldung spricht man, wenn man einen Kredit zurückzahlt, indem man für die Rückzahlung einen anderen Kredit aufnimmt. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob eine solche Transaktion keinen Nutzen bringen würde, denn die Schulden bleiben ja erhalten.
Bei näherer Betrachtung kann die Umschuldung jedoch von Vorteil oder sogar notwendig sein. Zwar bleibt die zurückzuzahlende Kreditsumme bei einer Umschuldung stets gleich. Wenn der neue Kredit allerdings zu günstigeren Konditionen abgeschlossen werden kann als der alte, lohnt sich ein Wechsel.
Finanzierungen für Eigenheime zum Beispiel werden meistens für sehr lange Zeiträume abgeschlossen. Wenn der Kredit auch über 30 Jahre läuft, werden die Zinsen meistens nur für 10 Jahre festgeschrieben. Nach 10 Jahren müssen die Zinsen also neu verhandelt werden, und die günstigste Bank von damals muss nicht die günstigste von heute sein. Schon geringe Zinsunterschiede können hier monatliche Einsparungen von 100 Euro und mehr bringen. Auf diese Art lässt sich die Gesamtschuld aus Tilgung und Zinsen spürbar verringern.
Doch auch bei einem kleineren Kredit kann eine Umschuldung sinnvoll sein. Wenn Sie zum Beispiel den Dispositionskredit Ihres Girokontos für eine größere Anschaffung genutzt haben und absehen können, dass Sie für einen längeren Zeitraum im Minus sind, sollten Sie Ihre Bank darum bitten, die Schulden in einen regulären Kredit mit Ratenzahlung umzuwandeln. Zinsersparnisse von 50% und mehr sind hier möglich.
Notwendig ist eine Umschuldung dann, wenn Ihre Bank Ihnen einen Kredit, zum Beispiel einen Dispositionskredit, kündigt und Sie ihn nicht sofort zurückzahlen können. Wenn Sie in diesem Fall bei einer anderen Bank eine Anschlussfinanzierung erhalten, wird diese sich ihre Risikofreude bei der Kreditvergabe allerdings meistens mit höheren Zinsen bezahlen lassen.