Kredite sind quasi vorgezogenes Sparen: Statt das Geld anzusparen, um zu einem späteren Zeitpunkt eine Anschaffung zu tätigen, nimmt man einen Kredit auf, leistet sich das Gewünschte sofort und bezahlt es erst dann. Je nach Kreditnehmer unterscheidet man Privat- und Firmen-Kredite. Letztere sind häufig Investitionsdarlehen, also Kredite, die zur Anschaffung oder Instandhaltung der Produktivkapazität (z.B. neue Maschinen) genutzt werden.
Kredite im privaten Bereich
Im privaten Bereich hingegen wird der größte Teil für den Konsum (z.B. Autofinanzierung) verwendet. Konsumkredite zählen zu den eher kurzfristigen Krediten. Langfristig (bis zu 30 Jahre und mehr) wird vor allem die Anschaffung von Wohnimmobilien finanziert. Zur Vermeidung kurzfristiger Illiquidität dient der Dispo- bzw. Überziehungskredit, den man sich auf dem Girokonto einrichten lassen kann.
Gemeinsam haben alle Kredite, dass man sie nicht nur zurückzahlen muss, sondern für das zeitlich befristet überlassenes Geld ein Entgelt, die sogenannten Zinsen, bezahlen muss. Normalerweise sind Zinsen für kurzfristige Kredite günstiger als für langfristige. In Abhängigkeit der Wirtschaftsentwicklung kann dies aber auch schon einmal umgekehrt sein.
Wie sieht es mit längerfristigen Krediten aus?
Für längerfristige Kredite muss der Kreditnehmer in der Regel Sicherheiten stellen. Diese stehen dem Kreditgeber im Falle eines Rückzahlungsausfalls zur Verwertung zur Verfügung. Bei einer Immobilienfinanzierung beispielsweise dient regelmäßig das zu finanzierende Objekt als Sicherheit und kann vom Kreditgeber im Rahmen einer Zwangsversteigerung veräußert werden, falls der Kredit „platzt“. Als weitere Sicherheiten können Kapitallebensversicherungen, Guthaben auf Sparkonten oder Wertpapierdepots, Bürgschaften von Dritten oder Sicherungsübereignungen dienen.
Kredite gelten als erledigt, wenn der Kreditnehmer seine Schuld inklusive der Zinszahlungen an den Kreditgeber zurückgezahlt hat.
Die Rückzahlung eines Kredits kann in verschiedenen Formen erfolgen. Die Schuldzinsen sind dabei lediglich auf die tatsächliche Schuld zu berechnen, die Tilgung (also die Rückzahlung) erfolgt normalerweise mit den jeweiligen Zinszahlungen und kann entweder mit einem konstanten oder einem steigenden Betrag erfolgen. Steigt die Tilgung jeweils um die ersparten Zinsen, spricht man bei der konstanten Summe aus beiden von einer Annuität. Für langfristige Kredite empfiehlt sich die Vereinbarung eines Festzinssatzes. Bei Abschluss des Kredits wird dabei ein Zinssatz vereinbart, der sich für eine bestimmte Laufzeit nicht ändert.