Die Qual der Wahl beim Autoerwerb: Barkauf, Leasing oder Finanzierung?

Ob Neuwagen oder ein gebrauchtes Auto – jeder Käufer muss sich entscheiden, wie er bezahlt. Hat er genügend bares, um Cash zu bezahlen? Soll eine Bank den Kaufpreis finanzieren? Oder soll der Wagen geleast werden. Die Vor- und Nachteile der drei Varianten.

Wer bar zahlt, bekommt eventuell weitere Rabatte

Wer beim Autokauf gleich eine große Summe auf den Tisch legt, hat mehrere Vorteile: Der Wagen gehört einem sofort, man muss keine Zinsen zahlen und kann eventuell weitere Rabatte aushandeln.
Nachteile: Das Geld generiert keine Zinsen mehr und die Ausgabe schränkt die Liquidität für andere Anschaffungen ein.

Finanzierung – gut bei langen Laufzeiten

Wie beim Barkauf gehört einem der Wagen sofort. Die grundlegende Frage bei der Wahl des Kreditgebers ist: Hausbank oder Herstellerbank. Wer über ein unabhängiges Institut finanziert, tritt wie ein Barzahler auf und kann so möglicherweise einen guten Preisnachlass bekommen.
Kredite der Herstellerbanken haben hingegen oft den Vorteil, dass es für bestimmte Modelle konkurrenzlos gute Konditionen gibt. Die Hersteller wollen so den Verkauf einer Serie ankurbeln. Wer die Angebote vergleicht, sollte auf die Laufzeit, die Höhe der Anzahlung und der Raten sowie eine mögliche Schlussrate achten. Letztere fällt an, wenn die während Laufzeit gezahlten Raten nicht den gesamten Kaufpreis begleichen. Außerdem: Kann man den Vertrag vorzeitig auflösen? Wer niedrige Raten wünscht, kann eine entsprechend lange Laufzeit wählen.

Leasing – geringere Raten und vermeintlich bequem

Beim Autoleasing wird der Wagen nicht gekauft, sondern sozusagen gemietet. Am Ende der Vertragslaufzeit wird das Auto wieder an den Leasingpartner zurückgegeben. Aber: Das Auto ist auf den Leasenden zugelassen. Er muss also die Kosten für Steuern, Versicherungen (in der Regel ist Vollkasko Voraussetzung) und Hauptuntersuchungen tragen.
Leasing wird gerne von Geschäftsleuten genutzt, die – anders als private Käufer – die Kosten von der Steuer abschreiben können. Aber auch junge Leute schließen oft Leasing-Verträge ab: Sie wollen schnell ihren Wunschwagen haben, ohne dafür lange sparen zu müssen – der Eigentumserwerb ist dabei nebensächlich. Vorteil des Leasings ist außerdem, immer neueste Vertragsmodelle fahren zu können. Im Vergleich zur Finanzierung sind die Monatsraten häufig niedriger und meistens funktioniert Leasing ohne Anzahlung. Viele Menschen empfinden es auch als komfortabel: Man muss sich später nicht mit dem Verkauf seines Gebrauchten abmühen, sondern gibt das Auto einfach zurück.

Leasingverträge sind laufzeitgebunden, ein vorzeitiges Beenden ist also nicht möglich. Der Leasingnehmer trägt das sogenannte Restwertrisiko. Er muss am Ende der Leasingzeit für die Differenz zwischen kalkuliertem Restwert und dem tatsächlichen Wert des Fahrzeugs gerade stehen, Aus welchem Grund das Fahrzeug weniger wert ist, spielt dabei keine Rolle. Eine möglichst realistische Restwertkalkulation ist deshalb besonders wichtig, um später böse Überraschungen zu vermeiden.

Ein weiteres Leasingmodell ist das Andienungsrecht: Hier kann der Leasinggeber darauf bestehen, dass der Wagen nach Ablauf vom Leasingnehmer gekauft wird, wenn der Restwert niedriger ist als bei Vertragsabschluss festgelegt. Beim Kilometerabrechnungsmodell wird im Leasingvertrag eine bestimmte Kilometerleistung festgelegt. Fährt der Leasingnehmer mehr Kilometer, muss er für jeden einen festgelegten Satz zahlen – gängig sind 10 bis 15 Cent.