In so manchen Fällen könnte es durchaus reizen, sich eine Baufinanzierung über einen Auslandskredit zu verschaffen. Doch sollte man die Risiken nicht unterschätzen, die damit verbunden wären, egal ob man sich für einen Abrufkredit oder eine klassisch mit einem Grundpfandrecht abgesicherte Hypothek entscheidet.
Diese Risiken beginnen bereits bei den rechtlichen Grundlagen, auf denen der Kreditvertrag basiert. Zumeist werden die Bestimmungen zugrunde gelegt, die im jeweiligen Herkunftsland der Bank gelten. Als zweiter Aspekt kommen die allgemeinen Geschäftsbedingungen und allgemeinen Kreditbestimmungen hinzu, die für den Kreditvertrag gelten. Hier hat man als potentieller Kunde natürlich ganz schlechte Karten, wenn sie einem nicht in Deutsch übergeben werden können und man die Sprache, in der sie abgefasst sind, nicht fließend beherrscht. Unterschiede können sich vor allem hinsichtlich der Kündigungs- und Pfändungsrechte ergeben.
Mit einer Baufinanzierung über einen Auslandskredit geht man allerdings auch ein wirtschaftliches Risiko ein. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Kreditsumme in einer Fremdwährung ausgereicht wird und man auch die Raten in einer fremden Währung zahlen muss. Mit höheren Kosten für den Kredit muss man dann rechnen, wenn die Fremdwährung während der Laufzeit des Kredites gegenüber dem Euro steigt. Legt dagegen der Euro an Wert mehr zu als die Währung des Kredites, wird der Kredit insgesamt günstiger. Leider lässt sich die Entwicklung der Crossrates im Devisenhandel über die oft langen Laufzeiten von Baufinanzierungen nicht vorhersagen.
Das Fazit kann also nur sein, dass Auslandskredite für Baufinanzierungen auf Grund des damit verbundenen Risikos keine optimale Wahl sind.
Bei kurzfristigen Krediten, die nur wenige Monate Laufzeit haben, können sie durchaus eine gute Alternative zum Hausbankkredit sein, wenn man zu denjenigen gehört, die einigermaßen zuverlässig die Entwicklung der einzelnen Währungen einschätzen können und sich auch mit ausländischem Kreditrecht gut auskennt.