Der Schweizer Kreditkarten-Markt

Kreditkarten werden bei ihren Nutzern immer beliebter. In der Schweiz stieg die Anzahl in Umlauf befindlichen Karten in den letzten 20 Jahren um knapp 400%. Die getätigten Umsätze stiegen im selben Zeitraum um über 500%. Aufgrund einer St. Galler Studie, entbrannte eine Debatte um eine Änderung der Regulierung im schweizer Kreditkartenmarkt.

St. Galler Studie bringt Licht ins Dunkel

Eine Studie der Universität St. Gallen beleuchtet den schweizer Kreditkartenmarkt und erkennt Schwachstellen. Franz Jaeger, Professor der Universät St. Gallen erkennt Fehler in den Methoden der schweizer Wettbewerbskommission (Weko). Seiner Meinung nach, sei die Regulierung zu stark und dadurch die Marktbalance gefährdet. Daniel Bürchler, Chef der Abrechnungsstelle von Kreditkartenzahlungen, betont die Schutzfunktion der Regulierung für die Händler. Hohe Extragebühren bei Bezahlvorgängen würden den Kunden höher belasten, so Bürchler weiter. Die Studie der St. Galler Studie erzeugte Zündstoff und wird in Verhandlungen um die Kreditkartenregulierung für weiteren Gesprächstoff sorgen.

Hohe Fixkosten schränken den Wettbewerb ein

Im Kreditkartenmarkt werden sehr hohe Umsätze erzielt. Dennoch ist der Wettbewerb eher gering. Nur einige Kreditkartenanbieter teilen sich die Marktanteile untereinander auf. Größere Preis- bzw. Gebührensenkungen bleiben aus. Verglichen mit den verschwindend geringen Kosten jeder einzelnen Transaktion, sind die Fixkosten enorm hoch. Dies bedeutet eine sehr hohe Markteintrittsbarriere für potenzielle Mitbewerber. Um den Wettbewerb zu erhalten und möglichst zu erhöhen, hat die Weko einige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Banken, die Kreditkarten ausgeben, dürfen den Großteil ihrer Gebühren künftig auschließlich an den Netzwerkkosten ausrichten. Mit der Abschaffung der Nichtdiskriminierungsklausel (NDR), soll gewährleistet werden, dass kartenakzeptierende Händler keine weiteren Zuschläge auf Kartenzahlungen verlangen dürfen, oder Rabatte bei alternativen Bezahlmethoden erlassen können. Mit der NDR-Abschaffung und neuen Transparenzvorschriften, soll Vertrauen beim Konsumenten geschaffen, und der Wettbewerb zwischen verschiedenen Zahlungsmitteln gestärkt werden.

Studienergebnis veranlasst die Weko zum Handeln

In Zukunft will die Wettbewerbskommission verstärkt auf die Branche achten. Gebühren sollen langfristig gesenkt, und dadurch Konsumenten entlastet werden. Die Gebührenvorgaben sollen jeweils an den kosteneffizientesten Marktteilnehmern festgemacht werden. Letzlich kann bemerkt werden, dass Kreditkarten den Alltag erleichtern und nicht nur Kosten entstehen, sofern der Vertragsabschluss von einer unabhängigen Instanz überprüft wurde (Linktipp: MyMoneyPark CH). Regionen die auf Gutscheinsysteme und Regionalwährungen umstiegen, sahen sich ebenfalls höheren Kosten ausgesetzt.