Aktuelle Nachrichten zur Krise des Euro

Die Krise des Euro bestimmt die aktuellen Finanznachrichten der hiesigen Medien. Die EU gerät durch die Schuldenprobleme einiger Mitgliedsstaaten zunehmend unter den Druck von Inflation und politischer Zerreißproben. Lösungen scheinen bislang nur von kurzfristiger Dauer zu sein, doch wohin steuert das europäische Schiff auf lange Sicht?

Aktuelle Schuldenkrisen innerhalb der EU

Mit Griechenland fing alles an! Die schwerwiegenden Haushaltsprobleme des Hellenenstaates sind bereits seit Anfang 2010 Topthema der Finanznachrichten. Die Griechen konnten der Schuldenlast nicht mehr allein Herr werden und benötigten somit die Unterstützung der anderen EU-Staaten. Doch kaum war der erste Rettungsschirm aufgespannt, wurden schon die nächsten Brandherde bekannt und der Ruf nach weiteren Finanzhilfen laut. Ob Irland, Spanien, Portugal oder Italien – überall erdrückt die Zinslast aus den angehäuften Schuldenbergen langsam aber sicher die staatliche Handlungsfähigkeit und treibt den Wert des Euro weiter abwärts. Während sich jedoch in Irland eine grundsätzlich starke Wirtschaftsstruktur und in Portugal ein radikaler Sparkurs positiv auf die Schuldenentwicklung auswirken dürfte, sieht die Lage in Griechenland weiter düster aus. Trotz der bereits jetzt geflossenen Milliardenkredite zu günstigen Zinskonditionen, die auf dem freien Finanzmarkt utopisch wären, wird es angesichts der sich schwierig gestaltenden Haushaltsumstrukturierung und einer massiv aufbegehrenden Bevölkerung noch eine ganze Zeit dauern, bis Griechenland wieder ohne Finanzhilfen bestehen kann. In den Finanznachrichten erklären manche Experten sogar, dass nur ein teilweiser oder gänzlicher Schuldenerlass langfristig aus der Krise führen kann.

Finanznachrichten rücken den Schauplatz Italien in den Mittelpunkt

Die Situation Griechenlands ist ohne Frage eine große Herausforderung für den Euroraum. Viel dramatischere Folgen könnte aber die aktuelle Haushaltsschieflage Italiens haben. Der Staat auf der Apenninenhalbinsel hat mittlerweile einen Schuldenstand von 120% des BIP angehäuft und stellt gleichzeitig die viertgrößte Volkswirtschaft der EU. Ein Staatsbankrott würde den Euro gänzlich in Frage stellen. Doch auch entsprechende Finanzhilfen bringen die anderen EU-Staaten mit Deutschland als größtem Geldgeber an der Spitze an den Rand ihrer Möglichkeiten. Die Lage ist umso besorgniserregender, da immer neue Sparpläne von Ministerpräsident Silvio Berlusconi angekündigt werden, um später wieder abgeändert, eingeschränkt oder ganz revidiert zu werden. So ist zuletzt der Vorschlag einer Art Reichensteuer wieder zurückgenommen worden und macht Platz für ungewisse Regelungen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung. Ein derartiges Hin und Her macht die Politik Berlusconis unglaubwürdig, verzögert die Haushaltskonsolidierung und könnte eventuelle Finanzhilfen näher rücken lassen. Die EU steht damit vermutlich erst am Anfang einer groß angelegten Rettungsaktion ihrer Gemeinschaftswährung.